Die Niere und ihre physiologische
Eigenschaften
Introduction
Die
Niere ist ein paarig angelegtes Organ, das zudem zwei unabhängige Kanalsysteme
besitzt. Das Blut bildet erstens ein Kapillarsystem aus zu
hinterandergeschaltete Elemente. Das Blut flieest nach dem ersten Kapillarnetz
immernoch sauerstoffreich : man spricht deshalb von einem arteriellen
Wundernetz (Wie in der Milz?).
Das
zweite Kanalnetz, in dem der Urin fliesst, ist im wesentlichen nur eine
Aufszweigung der Harnleiter, der überflüssige Körpersäfte in mehreren kleinen
Trichtern (Bownman kapsel) auffängt und in die Harnblase transportiert.
Prinzip
der Mülltrennung.
Die
Nierenzellen besitzen eine für den Körper spezifische and annährend konstant
Zahl von Enzymen, die von den wichtigen Stoffen (na+, Cl-) genau so viele
zurückholen, wie der Körper gerade benötigt.
XXX
I.
Anatomische
Beschreibung
Topographie
: überkreuzt von 11. bzw. 12 Rippen, Nierenhilum liegt auf Höhe des I.
Lendenwirbelkörper, bzw. II.
Gefäßversorgung
Durch
die Aa. renalis sinistra und dextra, die paarigerweise aus der Aorta thoracica
entspringen, und die Vv. Renalis sinistra und destra, die in die V. cava
inferior münden.
Die
V. renalis sinistra bekommt Blut aus der V. ovarica, vzw. Testicularis
sinistra, sowie der V. suprarenalis sinistra, wobei die rechte Elemente direkt
in der V. cava inferior münden. Es besteht jedoch eine Anastomose der V.
suprarenalis sinistra mit der V. Phrenica inferior sinistra. Die Aa.
Suprarenalis superior dextra und sinistra entstehen doch aus den Aa. Phrenicae
inferiores dextra und sinistra. Die medias sind eigenständig (direkt aus der
Aorta), die inferiores kommen aus den Aa. Renales dextra und sinistra.
Die
Aa. Renales verweigen sich zuerst in den Aa. Segmenti: Der Ramus posterior gibt
nur eine Arterie, die A. segmtenti posterioris, die anterior 4 Segmenti
(superioris, anterioris superioris, anterioris inferioris, inferioris). Im
Sinus renalis werden die Aa. Interlobares abgegeben, die in die Columnae
renales eintreten und sich in die Aa. Arcutae fortsetzen, die zwischen Rinde
und Mark verlaufen. Diese entsenden die Aa. Corticales radiatae (bzw. Aa.
Interlobularis) die zwischen den Markstrählen aufwärts ziehen. Aus ihnen
entspringen die Vasa afferentia für die Glomeruli. Diese werden nach Passage
des Kapillärknäuels der Glomeruli in der Vasa effentia umgeschaltet. Die
oberflächigen und Midkortikalen vasa efferentia versorgen dann die Rinde, die
juxtamedullären den Mark.
Feinarchitektur
des Kapillärknäuels:
Das
Mesangium liegt im Zentrum des
Kapillarknäuels (= Rückgrat).
Die
Podozyten bilden das viszerale
Epithel. Sie ragen mir ihrem Zellleib in den Harnraum und entsenden dicke
Primärfortsätze, von denn Füße (sekundärfortsätze) abgehen. Diese sind mittels
Integrine an der GBM verankert und bilden ein unvollständige Abdeckung der
Kapillären gegenüber dem Harnraum. Es verbleiben Schlitze, die von einem
Schlitzdiaphragma überbrückt sind. Die zum Harnraum gewandete Plasmamembran ist
von einer anionischen Glykokalix bedeckt.
Die
Glomerulare Basalmembran (GBM) liegt
zwischen Kapillarendothel bzw. Mesangiums einerseits, und Podozyten anderseits.
Der
glomeruläre Filter (Blut-Harn-Schranke)
besteht aus 3 Lagen:
-
Kapillarendothel
-
Basalmembran
-
Podozytenfüße.
Tubulussystem,
Sammelrohre und Nierenkelche münden im Nierenbecken, wo die Flüssigkeit im
Ureter zur Harnblase transportiert wird. Während der Miktion (Mechanismus: M.
detrusor vesicae, trigonum vesicae, uvula ostium urethrae internum, Einegngung
der Ureter damit kein Reflux. Unwillkührliche (m. sphincter urethrae internus,
deren Fasern sich vom M. detrusor vesicae abspalten, vegetativ innerviert) und
willkürliche (M. sphincter urethrae externus als Abspaltung des M. transversus
perinei profundus, die eine Schlinge bildet) Mechanismen.
Im
Sammelrohr kommen Hauptzellen und Schaltzellen vor.
Das
Juxtaglomerulärer Apparat ist
morphologisches Korrelat für die tubuloglomeruläre Rückkopplung und für das
Renin-Angiotensin System.
Die
Niere als endokrines Organ: sezeniert Renin, Erythropoetin, Calcitriol.
Die Nebenniere sezeniert Mineralcorticoide (zona
glomerulosa), Glucocortidoide (-> Cortison, zona fasciculata und zona
reticularis), Androgene (-> Testosteron, zona reticularis) und Katecholamine
(Mark).
Innervation
Bezug
zum Plexus lumbalis : die sympatische vegetative Nervenfasern, die splanchnici
lumbales, sowie von Fasern aus dem thorakalem Bereich (N. Splanchnici minor, N.
Splanchici imus).Doch die Niere selbst liegt in enge Nachbarschaft zu den N.
Ilioinguinalis einerseits, dem N. Iliohypogastricus anderseits. (auch N.
subcostalis). Durch pathologische Vergrößerung der Niere können diese
komprimiert werden.
Die
Neurone werden in den Ganglia aorticorenale, renalia (2) umgeschaltet, und dann
durch den plexus renalis zur Niere, und teilweise auch zum Plexus uretericus.
Die parasympathische Innervation erfolgt über den truncus vagalis posterior.
XXX
II.
Wasser- und
Elektrolythaushalt, Nierenfunktion
a)
Die
Nieren sind das wichtigste Organ zur Regulation des Wasser- und
Elektrolythaushalts und spielen eine zentrale Rolle bei der Ausscheidung von
Stoffwechselprodukten und Fremdstoffe.
Darüber
hinaus produzieren die Nieren Hormone, die auf den Blutdruck, den Eletrolythaushalt
und die Blutbildung Einfluss nehmen.
è
im
proximalen Tubulus steht die Rückresorption großer Mengen von Eletrolyten,
Glucose und Aminosäuren im Vordergrund.
è
Die
Niere kann als Organ des Säure-Basen-Haushalts Sauren und Basen mit dem Harn
auscheiden (Bedeutung der Carboanhydrase). Dabei ist das einzigartige
Zusammenspiel zwischen Gluconeogenese und Protonenauscheidung, also die
Regulation zweier völlig verschiedener Systeme wichtig. Die Niere gewährleistet
damit gleichzeitig die Zuckerbereitstellung und die Konstanthaltung des
Ph-Werts.
Während
das Ammonium (NH3), also Produkt der Glutamat-Dehydrogenase (die aus Glutamat
alpha-Ketoglutarat macht. Die „desaminierte“ (?) Aminosäure Glutamin wird in 2
Schritte zu Glutamat und NH3 dann alpha-ketoglutarat und NH3 umgewandelt. Das
Ammoniak NH3 kann problemlos in das
Tubuluslumen diffundieren. Dagegen mussen die Protonen über einen Na+/H+
Antiport ins Lumen geschaffen. NH3 und H+ (durch die Carboanhydrase entsteht
aus H2O und CO2 HCO3- und H+) reagieren dann spontan zu NH4+ (Ammonium), das
jetzt geladen ist und deshalb nicht rückdiffundieren kann. Beide systeme der
Gluconeogenese und des Säure-Base-Haushalt werden so kombiniert.
Auf
diese Weise können also problemlos Protonen ausgeschieden werden (der pH-Wert
steigt).
Doch
diese Protonen stimulieren sogar das Schlüsselenzym der Gluconeogenese
(Phosphoenolcarboxylase) und ermöglicht dadurch die Bereitstellung des NH3.
b)
DAS
RAS-SYSTEM
c)
Die
Synthesefunktion: Erythropoetin, Calcitriol, Kreatin/Kreatinin
Kreatin
wird in der Niere aus Arginin und Glycin hergestellt. Also Produkte entstehen
dabei Guanidinoacetat und Ornithin. Kreatin dient im Muskel als Energiespeicher
(Kreatinphosphat), der bei Muskelarbeit am schnellsten freies ATP zur Verfügung
stellen kann.
Kreatin
wird immer prozentmäßig zu Kreatinin abgebaut.
d)
Stoffe,
die auf die Niere wirken :
1/
Parathormon/Calcitriol/Calcitonin
Wirkung
auf der Niere:
Parathormon
: Calcium-Rückresorption
Phosphatauscheidung
Calcitriol: Calcium-Rückresorption
Phosphat-Rückresorbtion
Calcitionin: Calciumausscheidung
Phosphatauscheidung
2/
Atriopeptin: Atriopeptin wird im
Vorhof (v.a. des rechten Herzes) gebildet und bei vermehreter Dehnung (zuviel
Volumangebot an das Herz) ans Blut abgegeben. Es bewirkt an der Niere eine
Förderung der glomerulären Filtration und eine Hemmung der Natriumrückresorption.
Dadurch wird vermehrt Wasser ausgeschieden und das Blutvolumen verringert.
Dadurch sinkt sowohl der Blutdruck als auch die Vorlast im Herzen.
Adiuretin: …
3/
Prostaglandine
werden sowohl im Nierenmark als auch in der Nierenrinde gebildet.
d)
PHYSIOLOGISCHE
BESTANDTEILE DES URINS
Harnstoff
Kreatinin
Harnsäure
Nitrat
: sehr wenig, stammt vom Abbau von NO (-> bestimmte Bakterien wandeln jedoch
Nitrat in Nitrit um, daher nimmt man Nitrit als Indikator für eine spezielle
Bakteriensiedlung)
Freie
Aminosäuren : 0,8 g/Tag
Proteine:
Urin ist nahezu eiweissfrei.
Zahlreiche
Hormone, bzw. deren Abbauprodukte weren renal ausgeschieden : Adrenalin,
Noradrenalin, Steroide, Gonadotropine, Serotonin, Vanillinmandelsäure,
5-Hydroxyindolessigsäure, Choriongonadotropin (Schwangerschaftstest) und LH
(Verhütungsmethode…)
Ketonkörper
(Aceton, Acetacetat, ß-Hydroxybutyrat). Bei diabetischer Stoffwechsellage und
im Hungerzustand hohe Konzentrationen.
è
Kohlenhydraten
dürfen beim gesundem Mensch nicht auftreten.
è
Blut,
Hämoglobin, Porphyrine oder Bilirubin dürfen nicht auftreten.
è
Zuviel
Protein deuten auf eine Schädigung der Nierenfilters hin.
e)
PATHOLOGIE
Nephrolithiasis
Urolithiasis
=
Nierensteine (2/3 sind Calciumoxalatsteine bzw. Gemische aus Calciumoxalat und
Calciumphosphat. Der Rest sind Uratsteine oder
Magnesium-Ammonium-Phosphatsteine.
XXX
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